So endet der Frühjahrsputz nicht im Krankenhaus
Mit dem Frühling kommt die Zeit, in der wir alle wieder aktiver werden. Außerdem merkt man durch die Sonne erst wieder, wie staubig die Wohnung eigentlich ist. Woran es letztendlich liegt sei nunmal dahingestellt - so oder so steigt die Motivation zum Putzen. Deshalb steht in vielen Haushalten der alljährliche Frühjahrsputz an, bei dem einmal die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt wird, damit auch wirklich jede Ecke mal wieder gründlich sauber wird. Dieser birgt jedoch einige Gefahren, denn es gibt keinen Ort an dem mehr Unfälle passieren als im Haushalt. Statistisch gesehen stirbt jeder vierte Unfalltote nach einem Unfall im Haushalt, jährlich sogar über 13.000 in Deutschland. Das ist fünfmal so viel wie durch Verkehrsunfälle. Wir haben ein paar Aspekte für Sie zusammengefasst, auf die man achten sollte, um auf der sicheren Seite zu sein.
Sich Zeit lassen
Der erste Grundsatz, den jeder beachten sollte, ist sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen, alles in Ruhe zu machen und aufzuhören, wenn man müde ist. Denn die meisten Unfälle passieren dann, wenn man hektisch ist und alles schnell und auf einmal machen möchte. Ein gutes Beispiel dafür ist das Staubsaugerkabel: Schnell ist man dazu geneigt, die ganze Wohnung auf einmal zu saugen und hält das Kabelumstecken für überflüssig. So wird das Kabel allerdings schnell zur Stolperfalle. Also besser etwas mehr Zeit lassen und direkt in jedem Zimmer das Kabel einstecken.
Manchmal ist weniger mehr
Das gilt vor allem für die verwendeten Putzmittel. Denn stark ätzende Putz- oder Desinfektionsmittel sind nicht nur eine Belastung für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit. Mit einem klassischen Allzweck-, Glas- und Keramikreiniger ist man normalerweise schon sehr gut ausgestattet. Reicht der mal nicht aus, ist der Griff zur klassischen Scheuermilch eine gute Wahl. Weitere spezielle Mittel empfehlen sich eigentlich nur dann, wenn irgendwelche Oberflächen einer besonderen Pflege bedürfen, wie zum Beispiel Parkett. Desinfektionsmittel zu verwenden ist überhaupt nicht nötig. Ganz im Gegenteil sogar, in Haushalten, in denen regelmäßig Desinfektionsmittel eingesetzt werden, treten auch häufiger Allergien auf. Ebenfalls lohnt es sich, auf Produkte mit starken Säuren oder Laugen zu verzichten, da diese zwar sehr effektiv reinigen, aber auch die Innenraumluft belasten. Dass es für Natur und Umwelt nicht unbedingt gut ist, wenn solche Mittel ins Abwasser gelagen, sollte ohnehin klar sein.
Richtige Schuhe anziehen
Schnell ist es passiert, man will kurz etwas aus dem anderen Zimmer holen, rutscht mit den Flip-Flops auf dem nassen Boden aus und der Knöchel ist gebrochen oder die Bänder angerissen. Festes Schuhwerk ist beim Frühjahrsputz immer die bessere Wahl. Die Gefahr, umzuknicken, auszurutschen oder zu stolpern ist viel geringer und die Folgen weniger schlimm.
Leichtsinn
Jede*r kennt das: Man möchte an einer bestimmten Stelle auf einem Regal oder an der Decke putzen und klettert mal eben auf den Stuhl oder den Hocker in greifbarer Nähe oder steigt gar auf den Badewannenrand. Das ist jedoch meistens keine gute Idee, weil die Sturzgefahr sehr hoch ist und hier wenig Vorsicht weitreichende Folgen nach sich ziehen kann. Sich von Anfang an um eine sichere Leiter zu kümmern, ist hier die bessere Wahl. Da man mit dem Frühjahrsputz ja auch ohnehin länger als nur ein paar Minuten beschäftigt ist, wird man die Leiter sicherlich auch nicht nur einmal benötigen und der Aufwand lohnt sich.
Kindervorsorge
Der Frühjahrsputz ist nicht nur eine potenzielle Gefahrenquelle für einen selbst, sondern kann durch die herumstehenden Putzmittel immer auch für die Kinder gefährlich werden. Deshalb sollte man darauf achten, dass diese immer verschlossen und unbeaufsichtigt niemals in Reichweite der Kinder aufbewahrt werden.
Private Unfallversicherung für den Ernstfall
Passiert trotz allen Vorsichtsmaßnahmen etwas, ist man mit einer privaten Unfallversicherung auf der sicheren Seite. Diese ist notwendig, denn für Unfälle, die im Haushalt passieren, kommt die gesetzliche Unfallversicherung nicht auf. Beinhaltet sind Verletzungen durch erhöhte Kraftanstrengung, Eigenbewegung, Vergiftungen und Infektionen, Säuren o.ä. und allergische Reaktionen. Außerdem auch plötzliche von außen auf den Körper wirkende Schädigungen durch beispielsweise Stromschläge, Verätzungen durch Reinigungsmittel oder ähnliches und Verbrennungen.